UNESCO Weltkulturerbe in Kroatien: Das Land an der Adria hat viel Kultur zu bieten. Kroatien gefällt nicht nur den Touristen. Sondern auch der UNESCO. Viele Stätten in Kroatien wurden deshalb schon zum Weltkulturerbe ernannt. Hier werden Kroatiens berühmte Plätze in einer übersichtlichen Liste vorgestellt.
Historische Stadt Split und Diokletianspalast
Welche Stadt kann schon von sich behaupten, in einen Palast gebaut worden zu sein? Split darf das, denn der römische Diokletianspalast bildete die Keimzelle der Stadt Split. Der aus einfachen Verhältnissen stammende Kaiser Diokletian (um 240-316) erteilte 295 den Auftrag zum Bau des Palastes, der seinen Namen tragen sollte. Er ließ den Palast von griechischen und römischen Baumeistern errichten, geviertelt durch zwei Wege. Im über 30000 Quadratmeter großen Prunkbau befanden sich unter anderem 16 Wachtürme, vier Tore, drei Tempel, ein Säulenhof und eine Empfangshalle mit Kuppel. Zu Beginn des 7. Jahrhunderts verschanzten sich die Einwohner der nahegelegenen Stadt Salona vor feindlichen Überfällen in den Palast – und richteten sich dort häuslich ein. Heute ist das imposante Zeugnis spätrömischer Baukunst von der Stadt längst absorbiert worden. Die UNESCO erklärte das Bauwerk zusammen mit der Hafenstadt Split zum Weltkulturbe.
Altstadt von Dubrovnik
„Perle der Adria“ nennen die Bewohner Dubrovniks stolz ihre Stadt. Auf der 1940 Meter langen Mauer kann man die autofreie Altstadt umrunden, die seit 1979 zum UNESCO-Weltkulturbe gehört. Wunderschön liegt sie da, die Felsenfestung mit ihrem perfekt erhaltenen Architektur-Mix aus italienischer Renaissance und Einsprengseln des Barock. Gegründet wurde Dubrovnik als römische Siedlung im 7. Jahrhundert, später trotzte sie als freie Republik Ragusa Türken und Venezianern. Besondere Sehenswürdigkeiten sind die strahlend weiße Hauptpromenade, der Fürsten-Palast, die Kirche des Hl. Blasius, die Kathedrale, drei große Klöster, das Zollhaus und das Rathaus. Die Synagoge ist eine der ältesten Europas. Vor allem spanische Juden flohen hierher vor der Inquisition. Die Stadt wurde während des kroatischen Unabhängigkeitskrieges 1991 von den serbischen und montenegrinischen Truppen schwer beschossen und stark beschädigt. Heute sind alle Spuren des Angriffs beseitigt.
Nationalpark Plitvicer Seen
Der Nationalpark stellt eins von Kroatiens eindrucksvollsten Naturwundern dar. 16 größere und einige kleinere Seen blitzen und leuchten in einem intensiven Blaugrün und ergießen sich in einem Höhenunterschied von 136 Metern ineinander. Und als ob das nicht schon genug wäre, sind die Seen durch großartige Wasserfälle miteinander verbunden. Das magische Blaugrün der unteren Plitviker entsteht übrigens durch Kalkschlamm am Grund und der Reflexion des Himmelblaus. Der Nationalpark, seit 1979 zum UNESCO-Weltnaturerbe erklärt, kann über Holzstege und Wege entlang der Wassertreppen und Karstfelsen erwandert werden. Interessant für Karl-May-Fans: Hier wurden auch viele Karl-May-Filme gedreht, darunter der „Schatz vom Silbersee“.
Euphrasius-Basilika in Porec
Porec ist ein hübscher Küstenort und ein beliebtes Ferienzentrum an der istrischen Küste. Aber auch Kulturliebhaber kommen hier auf ihre Kosten, denn das auf einer Landzunge gelegene Porec präsentiert gleich mehrere historische Kostbarkeiten. Herausragendes UNESCO-Weltkulturerbe ist die Euphrasius-Basilika in Porek. Es handelt sich dabei um das bedeutendste Momument byzantinischer Sakralbaukunst in Kroatien. Die dreischiffige byzantinische Kirche aus dem 6. Jahrhundert ist mit filigran gearbeiteten Bodenmosaiken ausgelegt. Besonders stimmungsvoll: In den Sommermonaten kann man in der Basilika den zarten Klängen klassischer Kirchenmusik lauschen.
Historische Stadt Trogir
[nggallery id=3] Trogir ist ein begehbares Museum, das vor mehreren Jahrhunderten auf engstem Raum entstand. Die von Wasser umgebene Altstadt sieht noch aus wie im Mittelalter, mit kleinen, aneinander gelehnten Häuschen und engen Gassen, in denen sich Cafés, Restaurants und kleine Läden eingerichtet haben. Das Rathaus war einst Sitz des venezianischen Statthalters. Die Kathedrale Sveti Lovro nebenan stammt aus dem 12 bis 17. Jahrhundert. Am Rande des historischen Kerns steht das Kastell mit dem Wehrturm. Im Sommer finden hier Konzerte und Open-Air-Kino statt. Vor 2000 Jahren ein bedeutender Handelshafen, gilt Trogir heute als am besten erhaltener romanisch-gotischer Komplex Zentraleuropas.Kathedrale des Heiligen Jakob in Sibenik
Die zauberhafte Hafenstadt braucht den Vergleich mit Dubrovnik nicht zu scheuen. Einzigartig ist der Dom des Heiligen Jakob, zugleich bedeutendstes Baudenkmal der Renaissance in Kroatien und auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes. Das Gotteshaus entstand 1433-1536 als einziger Sakralbau Europas in Fertigbauweise. Das Baumaterial stammt fast auschließlich aus Kalkstein und Marmor von der Insel Brac. Außer der bemerkenswerten Harmonie des Bauwerks ist die außergewöhnliche Dachkonstruktion mit der monumentalen Kuppel besonders hervorzuheben.
Ebene von Stari Grad auf der Insel Hvar
Ab 400 vor Christus entstanden in Dalmatien erste griechische Kolonien, so auch in Pharos/Starigrad auf der Insel Hvar. Von diesen Siedlungen aus verbreitete sich die hellenistische Kultur. Im Juli 2008 wurde die historische Ebene der Stadt Stari Grad in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen. Sie ist eine Kulturlandschaft, die seit der Kolonisierung der Griechen weitgehend intakt geblieben ist. Alte Steinmauern, Steinhäuser und Überreste der geometrischen Landaufteilung zeugen noch heute von der griechischen Kultur.
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