By / 29th Juni, 2009 / Magazin / No Comments

Kastela bei Trogir vermittelt einen Hauch von Ritterromantik. Die wunderschönen alten Siedlungen werden heute auch „die Straße der Kastelle“ genannt. Im 15. und 16. Jahrhundert suchten Feudalherren aus Split und Trogir unterhalb des Kozjak-Gebirges Schutz vor den Türken. Sie bauten 13 Schlossburgen, um die sich im Lauf der Jahrhunderte Dörfer mit Kirchen und Natursteinhäusern gruppierten. Auf dem 16 Kilometer langen Küstenabschnitt zwischen Split im Osten und Trogir im Westen sind sieben der ursprünglich 13 Kastelle heute noch zu sehen.

Kastel Gomilica: Kleinod auf einer Insel

Sehenswert ist vor allem das malerisch auf dem Inselchen Gomile gelegene Kastel Gomilica. Innerhalb seiner Mauern befinden sich 31 Häuser. Benediktinerschwestern erbauten es im Jahre 1529 auf einem Meeresfelsen. Anstelle der Steinbrücke unterhalb des hohen Wehrturmes befand sich früher eine hölzerne Zugbrücke. Den Eingang in die Burg ziert ein hoher Turm, der heute noch steht. Hinter die Mauern der Festung verschanzten sich die Einwohner aus dem Hinterland, nachdem die Türken ihre Dörfer zerstört hatten. Zum Glück sind diese kriegerischen Zeiten längst vorbei. Heute lädt die charmante kleine Hafenpromenade zu einem gemütlichen Bummel ein.

Kastel Stafilic: Turm und 1500 Jahre alter Olivenbaum

Die Festung Stafilic liegt rund 17 Kilometer entfernt von Split. Das Kastell ist besonders malerisch am Meeresfelsen gelegen. Zu ihm gehört eine schöne Gartenanlage, die mit dem Kastell 1508 errichtet wurde. Am westlichsten Teil des Kastells steht der unvollendete Turm Nehaj. Viele kroatische Maler und Dichter hat dieser Turm schon inspiriert. Vielleicht auch deshalb, weil man zur Zeit der Flut den Eindruck bekommt, er schwimme im Meer. Ein magischer Anblick! Eine weitere Sehenswürdigkeit der Festung trägt Oliven. Es handelt sich dabei um einen Olivenbaum, der über 1500 Jahre alt ist! Es wird angenommen, dass er aus Süditalien oder Griechenland hergebracht wurde. Seine Ausmaße sind gewaltig: die Wurzeln sind bis zu hundert Meter verzweigt, der Umfang des Baumstammes beträgt sechs Meter, der Baum selbst ist zehn Meter hoch. 1990 wurde der Baum als Naturdenkmal ausgezeichnet.

Kastel Luksic

Kastela: Histroische Gebäude rahmen den pittoresken Marktplatz ein.

Kastela: Histroische Gebäude rahmen den pittoresken Marktplatz ein.

Wer alte Kunst und Architekt liebt, sollte zum Kastel Luksic pilgern. Neben dem zwölf Kilometer westlich von Split entfernten Kastel ist besonders die Pfarrkirche aus dem 18. Jahrhundert einen Besuch wert. In ihr wird ein Sarkophag des Spliter Erzbischofs Arnerius aufbewahrt, der von einem der bekanntesten Künstlers Kroatiens geschaffen wurde: Juraj Dalmatinac (Anfang 15. Jh. bis 1473). Der Architekt und Bildhauer entwarf unter anderem die berühmte Kathedrale von Sibenik und Befestigungsanlagen in Dubrovnik. Der Sarkophag in der kleinen Pfarrkirche gibt einen guten Eindruck in die filigrane Schönheit von Dalmatinacs Skulpturen und Plastiken.

Kunstdenkmäler und Badefreuden

Absolut sehenswert sind auch die Kastelle Novi, Stari, Kambelovac. Neben den guterhaltenden Festungen gibt es in den Dörfern vieles mehr zu besichtigen. Wer sich zum Beispiel für Pflanzen interessiert, kann sich beim Kastell Novi auch den Biblischen Garten anschauen. Hier wachsen viele Pflanzen, die schon in der Bibel erwähnt wurden. Aber auch die Dörfer mit ihren Kirchen und Natursteinhäusern sind sehr ansprechend. Promenaden mit Palmen und die kleinen Gässchen laden zum Schlendern ein. Wer mit dem eigenen Auto unterwegs ist, kann auf der alten Küstenstraße zu den Kastellen gelangen. Aber auch die Linenbusse, die alle 20 Minuten zwischen Split und Trogir pendeln, halten an den Festungen. Am besten den Busfahrer darüber informieren, welches Kastell besichtigt werden soll. Apropros: Strandfreunde kommen auch auf ihre Kosten. Der Küstenabschnitt ist nämlich nicht nur für seine Kastelle berühmt, sondern auch für seine schönen Sand- und Kieselstrände.


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